„Du bist, was du isst“ oder „Lasst Nahrung eure Medizin sein und Medizin eure Nahrung“ sind häufige Zitate, wenn es um Ernährungsberatung aus ganzheitlicher Sicht geht. Doch wie genau hängen Ernährung und Gesundheitsfragen zusammen? Gibt es überhaupt eine „richtige Ernährugsweise“ für alle?
Bedeutung von Ernährung im Organismus
Betrachten wir zuerst, was Nahrung für den Körper bedeutet: an erster Stelle steht Energie. Für alle Prozesse im Körper wird Energie benötigt, wie in einer hochdifferenzierten Maschine. Unser Organismus arbeitet dabei sehr präzise, daher brauchen wir nicht nur reinen Treibstoff, sondern auch Hilfsstoffe. In Form von Mikronährstoffen wie Vitaminen, stellen wir auch die Versorgung mit Hilfsstoffen sicher. Darüberhinaus können die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, unseren Stoffwechsel, unser kardiovaskuläres System sowie unsere Darmflora beeinflussen. Daher ist es sinnvoll, der Ernährung hinsichtlich gesundheitlicher Prävention einen gewissen Stellenwert beizumessen.
Eine Ernährungsform für alle?
Aber wie sieht die optimale Ernährug aus? Mittlerweile gibt es eine Reihe von spezialisierten Diäten, die sich alle damit rühmen, genau auf die Bedürfnisse unseres Organismus abgestimmt zu sein. Allerdings sind die meisten Diätsysteme zum einen sehr restriktiv und damit nur schwierig langfristig umzusetzen. Zum anderen ist es nicht bewiesen, dass die eine maßgeschneiderte Ernährungsform für jedermann existiert. Wenn es jedoch Einigkeit über gewisse Richtlinien gibt, dann sind es folgende: möglichst wenig raffinierter Zucker, möglichst viel hochwertiges Gemüse und mehr ungesättigte Fettsäuren als gesättigte. Meiner Erfahrung nach, kann gesunde Ernährung für jeden Menschen anders aussehen. Manche fahren gut mit einer Ernährungsform die Proteine hervorhebt, andere ernähren sich lieber vegetarisch und etwas mehr kohlenhydratbetont.
Individuelle Beratung in Ernährungsfragen
Auch unter Therapeuten finden sich häufig zwei große Lager, nämlich die, die Fleischkonsum ablehnen und die, die pflanzenbasierte Kost für problematisch halten. Ich persönlich denke jedoch, dass gesunde Ernährung auf viele Arten möglich ist. Jede Form der Ernährung hat ihre Vor- und Nachteile. Wer rein vegan lebt, sollte seinen Vitamin B12 Spiegel im Auge behalten und angemessen substituieren. Das heißt aber nicht, dass vegane Ernährung grundsätzlich mit Mangelernährung gleichzusetzen ist. Genauso wenig, wie Fleischkonsum automatisch krank macht. Auch in Ernährungsfragen sollte immer eine individuelle Beratung erfolgen, die zum entsprechenden Patienten und den jeweiligen Befunden passt.